Dipl.-Psych. Sascha Foerster, M.A. - Zentrum für Alternskulturen (ZAK) - Universität Bonn

Monat: Januar 2014

Livestream-Interview bei #BloggerCamp.tv zum Crowdfunding für die Suche nach den Nachkriegskindern

Gunnar Sohn und Hannes Schleeh von bloggercamp.tv haben mich zur Nachkriegskinder-Studie interviewt und zur Unterstützung für das Crowdfunding-Projekt aufgerufen, das nur noch bis zum 6. Februar läuft. Jede Unterstützung zählt! Hintergrundinfos gibt es im Blog von Gunnar Sohn und in meinem Blog: http://ichsagmal.com/2014/01/31/jetzt-live-bloggercamp-tv-update-uber-nachkriegskinder/ http://www.saschafoerster.de/2014/01/live-interview-bei-bloggercamp-tv-zum-crowdfunding-fuer-die-suche-nach-den-nachkriegskindern/

Methoden und Variablen: Überblick über die Untersuchungen

Die Ergebnisse der Untersuchungen wurden auf verschiedenen Untersuchungsbögen festgehalten, die im Regelfall in einem Hängeordner gesammelt wurden, der genau einer Person zugeordnet war. Es gibt 12 Grundkategorien für diese Untersuchungskarten (wobei später zur Akte zusätzliche Bögen und Feinuntersuchungen hinzugefügt wurden): 1. Aktenumschlag 2. Umwelt (U) 3. Ärztlicher Befund (A) 3.3. Erbbiologische Angaben (E) 3.5. Messkarte Konstitution (M) 3.6 Photographie (Ph) 3.8. Kreislaufprobe (K) 3.9. Reifemerkmale (R) weitere ärztliche Untersuchungen 4. Psychologische Ergebnisse I & II (Psy) 5. Lehrerbericht (L) 6. Körperlich-seelisch-soziales Gesamturteil (G) 7. Feinuntersuchungen 8. Hollerith-Codes (H) 9. Weitere Untersuchungsunterlagen Überblick über die psychologischen Untersuchungen 4.01. […]

4. Psychologische Ergebnisse I und II (Psy) – Ergebnisse der Aktenanalyse: psychologische Untersuchungen

Im Folgenden wird vor allem die Kategorie der psychologischen Tests analysiert. Bei der Auflistung der psychologischen Methoden wird deutlich, dass die Untersuchungen zum einen über die Messzeitpunkte weiter entwickelt wurden und zum anderen Kinder in unterschiedlichen Entwicklungsstufen unterschiedliche Tests benötigten. Daraus resultiert eine Vielfalt an psychologischen Tests und Methoden, die in den folgenden beiden Tabellen systematisch dargestellt wird. Untersuchungstermine könnten bei späteren Untersuchungen einmal Ende Dezember und ein Jahr darauf Anfang Januar stattfinden, weswegen jedem Untersuchungszeitpunkt später ein eindeutiger Buchstabe für die präzise Zählung […]

4. Psychologische Ergebnisse I und II (Psy) – 4.27. Exploration

Die Exploration war ein teilstrukturiertes Interview, bei dem jährlich verschiedene Themen und Fragen vorgeben waren. Die Fragen dienten der Lebenslaufforschung. Dabei gab es keine klaren Zuordnungen zu Kohorten oder Jahren. Meist beinhalteten die Explorationen 3 Fragekomplexe, nämlich die momentane Situation, Einstellungen zur Vergangenheit und Einstellungen zur Zukunft. Im Verlauf der Untersuchung bestand große Freiheit über den Verlauf des Gesprächs. Das Interview wurde im Nachhinein zusammengefasst. Zumindest für alle Nachkriegskinder wurde 1959 systematisch eine Exploration mit dem Thema Filmbesuch durchgeführt. Bei allen Kriegskindern wurde nur […]

4. Psychologische Ergebnisse I und II (Psy) – 4.26. Gemeinsamkeiten finden, Bilder ergänzen, Zahlen-Symbol-Test (HAWIE)

Diese drei Tests aus dem Hamburg-Wechsler-Intelligenztest für Erwachsene (HAWIE) wurden 1961 bei den Nachkriegskindern absolviert. Quelle: Foerster, S. (2013). Von den „Deutschen Nachkriegskindern“ zu einer Längsschnittstudie der Entwicklung über die Lebensspanne. Evaluation der Methodologie einer Stichprobenreaktivierung (Diplomarbeit). Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn, Anhang.

4. Psychologische Ergebnisse I und II (Psy) – 4.25. Einstellung (nach Riegel-Rokeach, et. al.)

Im letzten Untersuchungsjahr 1961 wurden bei den Nachkriegskindern Einstellungen mit dem Test nach Riegel-Rokeach abgefragt. Dazu wurde ein zusätzliches Auswertungsblatt ausgefüllt. Quelle: Foerster, S. (2013). Von den „Deutschen Nachkriegskindern“ zu einer Längsschnittstudie der Entwicklung über die Lebensspanne. Evaluation der Methodologie einer Stichprobenreaktivierung (Diplomarbeit). Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn, Anhang.

4. Psychologische Ergebnisse I und II (Psy) – 4.24. Allgemeinwissen und Bilderordnen (HAWIE)

Der Allgemeinwissens-Test aus dem Hamburg-Wechsler-Intelligenztest für Erwachsene (HAWIE) (Wechsler, 1956)1 in der Version von 1955 und der Bilderordnen-Test (ebenfalls aus dem HAWIE) wurde nur an den Nachkriegskindern im Jahr 1960 durchgeführt. Quelle: Foerster, S. (2013). Von den „Deutschen Nachkriegskindern“ zu einer Längsschnittstudie der Entwicklung über die Lebensspanne. Evaluation der Methodologie einer Stichprobenreaktivierung (Diplomarbeit). Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn, Anhang. Wechsler, D. (1956). Die Messung der Intelligenz Erwachsener. Textband zum Hamburg-Wechsler-Intelligenztest für Erwachsene (HAWIE). Bern: Huber.

4. Psychologische Ergebnisse I und II (Psy) – 4.23. Rosenzweig P-F-Test (Form für Kinder)

Der Rosenzweig P-F-Test (Form für Kinder) wurde auf einem separaten Formular 1959 an den Nachkriegskindern durchgeführt. Quelle: Foerster, S. (2013). Von den „Deutschen Nachkriegskindern“ zu einer Längsschnittstudie der Entwicklung über die Lebensspanne. Evaluation der Methodologie einer Stichprobenreaktivierung (Diplomarbeit). Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn, Anhang.

4. Psychologische Ergebnisse I und II (Psy) – 4.22. Raven-Test (Progressive Matrices, 1938)

Der Raven-Test der progressiven Matrizen (Raven, 1956)1 wurde nur bei den Nachkriegskindern in den Jahren 1957 und 1958 durchgeführt. Aus dem Gesamtergebnissen der Einzeltestungen wurden im Nachhinein Perzentile berechnet. Quelle: Foerster, S. (2013). Von den „Deutschen Nachkriegskindern“ zu einer Längsschnittstudie der Entwicklung über die Lebensspanne. Evaluation der Methodologie einer Stichprobenreaktivierung (Diplomarbeit). Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn, Anhang. Raven, J. C. (1956). Guide to Using Progressive Matrices. London: Lewis.

4. Psychologische Ergebnisse I und II (Psy) – 4.21. Zoo-Test (Beobachtung des Spielverhaltens)

Der Zoo-Test wurde 1957 und 1958 bei den Nachkriegskindern als Gruppenversuch mit zwei bis drei Teilnehmern durchgeführt. Die Kinder durften zusammen mit einem Figuren-Set spielen. Dabei wurde eine Verhaltensbeobachtung durchgeführt und besonders auf Dominanzverhalten, soziale Kontaktaufnahme und Gruppenverhalten geachtet. Es wurde beschrieben, wie gespielt wurde und an manchen Untersuchungsorten die Aufstellung der Figuren fotografisch festgehalten. Quelle: Foerster, S. (2013). Von den „Deutschen Nachkriegskindern“ zu einer Längsschnittstudie der Entwicklung über die Lebensspanne. Evaluation der Methodologie einer Stichprobenreaktivierung (Diplomarbeit). Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn, Anhang.

4. Psychologische Ergebnisse I und II (Psy) – 4.20. Bücherlisten-Test (Arntzen)

Der Bücherlisten-Test von Arntzen wurde 1957 nur an den Nachkriegskindern durchgeführt. Es handelte sich dabei um ein separates Formular mit einer Liste von Buchtiteln, aus denen die Kinder ihre Favoriten aussuchen sollten. Quelle: Foerster, S. (2013). Von den „Deutschen Nachkriegskindern“ zu einer Längsschnittstudie der Entwicklung über die Lebensspanne. Evaluation der Methodologie einer Stichprobenreaktivierung (Diplomarbeit). Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn, Anhang.

4. Psychologische Ergebnisse I und II (Psy) – 4.19. Sander-Phantasietest

Bei diesem Test wurden die Probanden dazu aufgefordert eine Zeichnung fortzusetzen, die bereits mit ein paar Linien und Kurven auf einem Blatt begonnen wurde. Er wurde nur 1955 und nur bei den Kriegskindern verwendet. Quelle: Foerster, S. (2013). Von den „Deutschen Nachkriegskindern“ zu einer Längsschnittstudie der Entwicklung über die Lebensspanne. Evaluation der Methodologie einer Stichprobenreaktivierung (Diplomarbeit). Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn, Anhang.

4. Psychologische Ergebnisse I und II (Psy) – 4.18. Intelligenztests: Gesamtpunktzahl

Auf der Vorderseite des psychologischen Untersuchungsformular wurde aus den verschiedenen Intelligenz-Einzeltests ein Gesamtwert berechnet. Bei den Nachkriegskindern bestand dieser 1955 und 1956 aus den folgenden Tests: Irrgartenaufgabe, Bilderordnen, Definitionen und Würfelmuster. 1957 wurde bei der Berechnung des Gesamtwerts für die Nachkriegskinder die Irrgartenaufgabe durch den Allgemein-Wissenstest ersetzt. Auch in den Jahren 1958 bis 1961 wurde dieser Wert berechnet, jedoch konnte aus den Anleitungen nicht ersehen werden, welche Testergebnisse genau dazu herangezogen wurden. In diesen Jahren wurden für die Nachkriegskinder bevorzugt Tests aus dem HAWIE […]

4. Psychologische Ergebnisse I und II (Psy) – 4.16. Würfelmuster (Kohs-Wechsler)

Der Würfelmuster-Test, ein weiterer Teil der Intelligenztestungen nach Kohs und Wechsler wurde bei den Nachkriegskindern in den Jahren 1955 bis 1957 und erneut 1960 verwendet. Bei den Kriegskindern wurde er 1955 und 1956 verwendet, in Teilen darüber hinaus. Quelle: Foerster, S. (2013). Von den „Deutschen Nachkriegskindern“ zu einer Längsschnittstudie der Entwicklung über die Lebensspanne. Evaluation der Methodologie einer Stichprobenreaktivierung (Diplomarbeit). Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn, Anhang.

4. Psychologische Ergebnisse I und II (Psy) – 4.14. Bilderordnen (nach Wechsler)

Der Bilderordnen-Test wurde bei den Nachkriegskindern von 1955 bis 1957 durchgeführt. Bei den Kriegskindern war dies nur 1956 der Fall, teilweise jedoch darüber hinaus, d.h. bis 1957. Quelle: Foerster, S. (2013). Von den „Deutschen Nachkriegskindern“ zu einer Längsschnittstudie der Entwicklung über die Lebensspanne. Evaluation der Methodologie einer Stichprobenreaktivierung (Diplomarbeit). Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn, Anhang.

4. Psychologische Ergebnisse I und II (Psy) – 4.13. Irrgartenaufgabe (Wechsler, WISC)

Die Irrgartenaufgabe aus der „Wechsler Intelligence Scale for Children“ (WISC) (Wechsler, 1949)1 wurde bei den Nachkriegskindern nur in den Jahren 1955 und 1956 verwendet, bei den Kriegskindern sogar nur im Jahr 1956. Quelle: Foerster, S. (2013). Von den „Deutschen Nachkriegskindern“ zu einer Längsschnittstudie der Entwicklung über die Lebensspanne. Evaluation der Methodologie einer Stichprobenreaktivierung (Diplomarbeit). Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn, Anhang. Wechsler, D. (1949). Manual for the Wechsler Intelligence Scale for Children (WISC). New York: The Psychological Corporation.

4. Psychologische Ergebnisse I und II (Psy) – 4.11. Bemerkungen zum Gesamtverhalten

Die Bemerkungen zum Gesamtverhalten sind ein freier Text, der vom untersuchenden Psychologen angefertigt wurde und das Verhalten wie auch Äußerungen des Kindes während der Untersuchungen festhält. Für die Nachkriegskinder wurden diese Bemerkungen ab 1953 bis zum Ende der Untersuchungen 1961 festgehalten. Bei den Kriegskindern wurde dies vermutlich schon 1952, sicher jedoch ab 1953 bis 1957, festgehalten. Die Inhalte dieser Texte sind sehr stark subjektiv gefärbt und wurden seinerzeit nicht systematisch ausgewertet. Quelle: Foerster, S. (2013). Von den „Deutschen Nachkriegskindern“ zu einer Längsschnittstudie der Entwicklung über die […]

4. Psychologische Ergebnisse I und II (Psy) – 4.10. Physiognomischer Test (Thomae)

Der physiognomische Test nach Thomae (Thomae, 1949)1 wurde bei den Nachkriegskindern erst relativ spät, um 1960 und 1961, durchgeführt. Bei den Kriegskindern dagegen fanden diese Tests von 1952 bis 1955 und dann wieder 1957 statt. Er diente der Erfassung des seelischen Entwicklungsstatus, möglichst unabhängig von intellektuellen Faktoren (Thomae, 1954a)2. Den Nachkriegskindern wurden Serien mit Bildern von Jungen und Mädchen gezeigt, die diese nach persönlicher Vorliebe in eine Rangreihe bringen sollten. Aus der danach folgenden Begründung der Reihe wurde nach drei Begründungsarten kategorisiert: äußere Merkmale, […]

4. Psychologische Ergebnisse I und II (Psy) – 4.07. Analogietest (Heynig)

Der Analogietest nach Heynig war als Untersuchung des abstrahierenden Denkens den Kriegskindern vorbehalten, die diesen Test von 1952 bis 1955 und 1957 ausführen sollten (Mathey, 19541). Von den Probanden sollte zu einem Wort eine begriffliche Analogie zu einer bestehenden Wortkombination gebildet werden. Dieser Test sollte die sprachlich gebundene Intelligenz überprüfen (Thomae, 19542). Quelle: Foerster, S. (2013). Von den „Deutschen Nachkriegskindern“ zu einer Längsschnittstudie der Entwicklung über die Lebensspanne. Evaluation der Methodologie einer Stichprobenreaktivierung (Diplomarbeit). Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn, Anhang. Mathey, F. J. (1954). Der Analogietest. In C. Coerper, […]

4. Psychologische Ergebnisse I und II (Psy) – 4.06. Erfassen des Zusammenhangs einer Bildergeschichte

Die Bildergeschichte, ebenfalls aus dem Binetarium, wurde nur den Nachkriegskindern präsentiert und zwar von 1952 bis 1954. 1953 wurde dazu die Geschichte vom Birnendieb verwendet. Für die anderen Jahre fehlten die passenden Angaben in der Anleitung. Quelle: Foerster, S. (2013). Von den „Deutschen Nachkriegskindern“ zu einer Längsschnittstudie der Entwicklung über die Lebensspanne. Evaluation der Methodologie einer Stichprobenreaktivierung (Diplomarbeit). Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn, Anhang.

4. Psychologische Ergebnisse I und II (Psy) – 4.05. Bildbetrachtung (Binet)

Die Bildbetrachtung nach Binet aus dem Binetarium wurde bei den Nachkriegskindern von 1952 bis 1954 durchgehend verwendet, bei den Kriegskindern nur im Jahr 1952. Dazu wurde das Schneeballbild verwendet (Binet & Simon, 19051; Norden, 19532). Diese Aufgabe sollte Einblick in das sprachfreie Denken, Konzentration und Aufgabenbewusstsein geben (Coerper, 19543; Thomae, 19544).   Zusätzlich erfolgte eine konstitutionsbiologische Bewertung von „fixierender“ und „fluktuierender“ Aufmerksamkeit. Das Verhalten wurde hinsichtlich unterschiedlicher Problemlöseformen beurteilt, nämlich primitive, konfabulierende, probierende und planende Verhaltensweisen. Quelle: Foerster, S. (2013). Von den „Deutschen Nachkriegskindern“ zu einer […]

4. Psychologische Ergebnisse I und II (Psy) – 4.04. Baum-Mann-Haus-Test

Der Baum-Mann-Haus-Test erforderte die Zeichnung eben dieser drei Figuren. Dieser Test wurde bei den Nachkriegskindern von 1952 bis 1954 genutzt, teils auch 1959, wenn dies möglich war. Auch die Kriegskinder absolvierten diesen Test und zwar nur von 1952 bis 1954. Zusammen mit der freien Zeichnung gab es so eine aufgabefreie und eine aufgabengebundene Zeichnung (Thomae, 1954a). Der Baum-Mann-Haus-Test sollte nach Kriterien von Goodenough (1926) ausgewertet werden, was aber 1954 noch nicht geschehen ist. Quelle: Foerster, S. (2013). Von den „Deutschen Nachkriegskindern“ zu einer Längsschnittstudie der Entwicklung […]

4. Psychologische Ergebnisse I und II (Psy) – 4.03. Freie Zeichnung

Mit Ausnahme von 1957 wurde von 1952 bis 1959 durchgehend eine freie Zeichnung von den Probanden der Nachkriegskinder-Kohorte angefertigt. Bei den Kriegskindern wurde 1952 bis 1954 und 1956 frei gezeichnet. In der Anleitung wird betont, dass die Kinder dazu ausreichend Zeit bekommen sollten, was erst ab 1953 in allen Untersuchungsorten der Fall war. Anhand der Charakteristika der Zeichnung wurde den Kindern eine Entwicklungsstufe nach Bühler und ein Typus für die Zeichnung zugeordnet (Engels, 19541; Salber, 19582). Die Charakteristik der Entwicklungsstufen waren folgendermaßen geordnet: reines […]

4. Psychologische Ergebnisse I und II (Psy) – 4.02. Koordinationstest (Unterstiftzeichnen)

Beim Koordinationstest musste eine Linie innerhalb eines engen geschwungenen Rahmens mit einem fixierten Stift nachgezeichnet werden. Dieser Test fand stets im Zusammenhang mit einer Verhaltensbeobachtung des Kindes statt. Ausgewertet wurden Kurvenverlauf, Anzahl der Berührungen, Anzahl der Fehler und die benötigte Zeit, aber auch das Verhalten (Mathey, 1954)1. Für die Nachkriegskinder wurde der Test durchgehend ausgeführt, d.h. von 1952 bis 1961. Die Kriegskinder sollten ihn ebenfalls über ihre gesamte Untersuchungszeit, d.h. von 1952 bis 1957 absolvieren. Quelle: Foerster, S. (2013). Von den „Deutschen Nachkriegskindern“ zu einer Längsschnittstudie […]

4. Psychologische Ergebnisse I und II (Psy) – 4.01. Farbe-Form-Test (Hartke, Huth)

Der Farbe-Form-Test nach Hartke (Hartke, 1953)1 wurde laut der Anleitungen nur im Jahr 1952 verwendet, dort jedoch bei beiden Kohorten. Der Farbe-Form-Test nach Huth (Huth, 1953)2 wurde laut Anleitungen in Folge des Tests nach Hartke in den Jahren 1953 und 1954 verwendet, ebenfalls sowohl bei Kriegskindern als auch bei Nachkriegskindern. Bei der Auswertung wurde jedoch der Test nach Hartke nur für die Nachkriegskinder und der Test nach Huth nur für die Kriegskinder ausgewertet (Fährmann, 1954)3. Den Probanden wurden hierbei verschiedene Form- und Farbmuster dargeboten,die […]

3. Ärztlicher Befund (A) – 3.11. Entwicklung im Längsschnitt

Die Aktenkarte für die Entwicklung im Längsschnitt ist eine Karte, die Messwerte von verschiedenen medizinischen und psychologischen Untersuchungen zusammenträgt und damit Entwicklungsindices erstellen hilft (Bühler & Hetzer, 1972)1. Sie wurde für alle Kohorten über den gesamten Untersuchungszeitraum mit folgenden Variablen angelegt: Untersuchungsjahr •Konstitutionstyp •Entwicklungsindex AZ (nach Hetzer) •Entwicklungsindex EZ (nach Hetzer) •Längenzuwachs (cm) •Intervall zwischen Untersuchungen in Monaten •Psychologisches Gesamturteil (9 bis 12 Kategorien: Antrieb, Stimmung, Anregbarkeit, Mitschwingungsfähigkeit, Angepasstheit, Steuerung, Differenzierung, Verfestigung; teils auch Koordination, Schrift und Intelligenz) •Bemerkungen Quelle: Foerster, S. (2013). Von den „Deutschen Nachkriegskindern“ zu […]

3. Ärztlicher Befund (A) – 3.10. Eingehende freie Schilderung des Kindes

Dies ist ein ärztlicher Bericht, der für jede Kohorte und für jedes Untersuchungsjahr eine eingehende freie Schilderung der Kinder liefert. Vorgeschlagene Maßnahmen, wie z. B. ein Kuraufenthalt, wurden aufgezeichnet und ggfs. später die Ergebnisse der Maßnahme festgehalten. Spätere Ergänzungen wurden mit verschiedenfarbigen Kugelschreibern festgehalten. Ab 1955 gab es einen neu gestalteten Bogen, die Variablen blieben jedoch die gleichen: •Akten-Nr. •Name •Vorname •Geburtsdatum •Schule •Alter (Jahr, Quartal) •Datum der Feststellung •Datum •Eingehende freie Schilderung des Kindes (Text) •Maßnahmen Quelle: Foerster, S. (2013). Von den „Deutschen Nachkriegskindern“ zu […]

3. Ärztlicher Befund (A) – 3.09. Reifemerkmale (R)

Die Reifemerkmale wurden nur bei den Nachkriegskindern ab 1954 bis zum Ende der Untersuchungen 1962 erhoben. Neben den Standardvariablen wurden von 1954 bis 1956 einschließlich folgende Reifemerkmale erhoben: •Untersuchungsjahr •Alter im Jahr Knaben: •Penis u. Skrotum •Stimme •Bart •Achsel Mädchen: •Achsel •Pubes •Mamma •Menstruation (Datum) Die Reifemerkmale wurden mit einer dreistufigen Skala erhoben (o, noch keine Reifezeichen; 1, beginnende Reifung; 2 ausgeprägte Reifung). Ab 1957 wurde eine vierstufige Skale zur Beurteilung der Reifemerkmale genutzt und zusätzlich eine Zahnuntersuchung durchgeführt. •Alter •Zahl der Zähne Knaben: […]

3. Ärztlicher Befund (A) – 3.08. Puls- und Kreislaufreaktionsmessungen (K)

Ab 1954 wurden erste verschiedene Kreislauftests für die Nutzung der Studie überprüft. Die Schellongsche Kreislaufprobe im Steh- und Belastungsversuch mit wiederholten Puls- und Blutdruckmessungen wurde zum Test der Wahl (Schellong, 1954)1. 1955 wurde der Schellong-Test zuerst an den Kriegskindern, ab 1956 dann jährlich bis zum Studienende an den Nachkriegskindern durchgeführt, da er erst ab dem 10. Lebensjahr eingesetzt werden konnte. Während des Schellong-Tests werden folgende Werte im Idealfall minütlich, meist aber nur 10 Mal hintereinander gemessen: Systole •Diastole •Puls Der Test begann mit einer […]

3. Ärztlicher Befund (A) – 3.07. Vegetative Stigmata und Motorik

Ab 1956 bis 1962 wurden vegetative Stigmata und die Motorik, vermutlich nur der Nachkriegskinder, untersucht. Folgende Variablen wurden erhoben: Jahr der Messung •Vegetative Stigmen Cutis marmorata Facialisphänomen Wechsel der Gesichtsfarbe Lidflattern Dermographismus feuchte Hände Tremor respirative Arrhytmie (jeweils x = angedeutet, xx = deutlich, xxx = stark ausgeprägt) •Beschreibung (freier Text) •Sehprüfung links rechts Farbsinn •Motorik (Bedingungen: normal, Fuß vor Fuß, dto. Augen zu) Sicherheit (sicher, vorsichtig, zögernd, unsicher) Tonus (locker, entspannt, gespannt, verkrampft) Tempo (hastig, rasch, bedächtig, langsam) Schrittzahl •Balancieren auf 3m langem […]