Dipl.-Psych. Sascha Foerster, M.A. - Zentrum für Alternskulturen (ZAK) - Universität Bonn

Kategorie: Blog

5. Lehrerbericht (L)

Der Lehrerbericht entspricht einer modifizierten Fassung des Schüler-Beobachtungsbogens nach Hillebrand (Hillebrand, 1949). Er wurde von 1952 bis 1962 durchgehend von den Lehrern der teilnehmenden Kindern aller Kohorten ausgefüllt. Ab 1957 wurde dazu ein leicht modifizierter Bogen verwendet. Er diente bei der Untersuchung dazu eine fundierte Aussage über die Persönlichkeit zu gewinnen durch das Urteil einer Person, die längere Zeit mit dem Proband verbringt. Im Vergleich zur einmal jährlichen Untersuchung wird das Urteil auf einer Vielzahl von Begegnungen basieren, wenn auch im Kontext der Erziehung, […]

7. Feinuntersuchungen

Die Untersucher an den einzelnen Standorten wurden aufgefordert, 10% der Kinder, die auf irgendeine Art auffällig waren oder aus der Gruppe herausstachen, besonders detailliert und umfangreich zu untersuchen. Nach Möglichkeit sollten dazu dieselben Kinder jährlich untersucht werden. Diese Untersuchungen wurden an den einzelnen Standorten je nach Kapazität sehr unterschiedlich umfangreich vorgenommen, weswegen auch keine genauen Aussagen über den Umfang vor der Digitalisierung und Reanalyse der Daten dazu möglich sind. Hier sollen die verschiedenen Empfehlungen für die Feinuntersuchungen aufgelistet werden. Für die Nachkriegskinder wurden folgende […]

9. Weitere Untersuchungsunterlagen

Im Rahmen der Erkundungen des vorhandenen Aktenmaterials wurden noch Hinweise auf einige weitere Untersuchungen gefunden. Dazu gehören die folgenden Akten und Unterlagen, die in drei weiteren Kartons beim Treuhänder untergebracht wurden: Verzeichnis der Untersuchungskinder aus Bonn (doppelt vorhanden) Liste mit den Namen der Bonner Nachkriegskinder mit Bitte um Akten aus dem Jugendamt Bonn, wurden 1962 übergeben, Akte mit den Angaben aus dem Jugendamt Bonn, etwa 40-60 Seiten mit Auszügen aus den Jugendamtsakten, Anlage: Psychiatrische Fürsorge (Gesetzgebung und Verwaltung, DDR): Strafsachen, Misshandlungen, Diebstahl, Scheidungen, bitte […]

6. Körperlich-seelisch-soziales Gesamturteil (G)

Das körperlich-seelisch-soziale Gesamturteil war eine integrative, frei formulierte Zusammenschau und Beschreibung der Entwicklung des Kindes. Verschiedene Teilergebnisse wurden hier integrativ zusammengefasst, beispielsweise die psychologischen Beurteilungsdimensionen (Antrieb, Stimmung, Anregbarkeit, Mitschwingungsfähigkeit, Angepasstheit, Steuerung, Differenzierung und Verfestigung), der Gesamtbefund der Verläufe im Längsschnitt, Koordination, Schrift und Intelligenz. Es wurde sowohl bei Kriegs- wie auch Nachkriegskindern über den gesamten Untersuchungszeitraum angefertigt. Quelle: Foerster, S. (2013). Von den „Deutschen Nachkriegskindern“ zu einer Längsschnittstudie der Entwicklung über die Lebensspanne. Evaluation der Methodologie einer Stichprobenreaktivierung (Diplomarbeit). Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn, Anhang.

4. Psychologische Ergebnisse I und II (Psy) – 4.08. Wartegg-Erzählungs-Test (Typus nach Bönisch)

Beim Wartegg-Erzählungs-Test (Wartegg, 1971)1 wurde eine Geschichte begonnen, die von den Probanden handschriftlich fortgeschrieben werden sollte. Die Kriegskinder führten diesen Test 1952 bis 1954 und teilweise 1956 aus. Die Nachkriegskinder führten diesen Test teilweise 1956, sicher jedoch 1957 bis 1959 aus. 1957 und 1958 wurde für diese Kohorte die erste Geschichte genutzt, 1959 dann die zweite. Bei den Kriegskindern wurden zu den Geschichten keine Angaben gefunden. Anhand der verbalen Fähigkeiten sollten Volition, ethische und soziale Einstellungen untersucht werden, doch die Auswertung erwies sich als […]

ScienceSlam zur „Deutschen Nachkriegskinder“-Studie im Wissenschaftsjahr 2013: „Die demographische Chance“

Am 14. Oktober 2013 habe ich in Bonn an einem ScienceSlam teilgenommen, einem Vortrag von Nachwuchswissenschaftlern, die ihr Forschungsthema in 10 Minuten unterhaltsam erklären. Der Vortrag wird danach vom Publikum bewertet, dabei habe ich den zweiten Platz im Wettbewerb erreicht, zusammen mit Sebastian Riebandt. Der Wettbewerb fand im Bonner Pantheon vor etwa 200 Zuschauern statt. Ich habe die Studie „Deutsche Nachkriegskinder“ vorgestellt und gezeigt, welche Schwierigkeiten auf den lauern, der versucht, die Studie zu reaktivieren und vor allem die ehemaligen Teilnehmer nach 60 Jahren […]

Die „gute Butter“ und das Schweigen: Eindrücke aus Gesprächen über die Nachkriegskinder-Studie

Häufig, wenn ich über die Nachkriegskinder-Studie erzähle, fangen meine Gesprächspartner an von ihren Eltern (oder Großeltern) zu erzählen. Die Geschichten dieser „zweiten Generation“ sind nicht immer gleich, doch einige Themen tauchen öfter auf, wenn ich den Geschichten von früher und heute zuhöre. „Gute Butter“, dieser Begriff gehört für mich zu der Generation, die den Krieg und die Zeit kurz danach selbst erlebt hat. Mir wurde erzählt, dass die Eltern/Großeltern als Kinder oder Jugendliche Kartoffelschalen ausgekocht haben, damit sie etwas zu Essen hatten. Manches Mal […]

Mögliche Forschungsziele einer reaktivierten Nachkriegskinderstudie

Im letzten Blogartikel wurden die Ziele der ursprünglichen Nachkriegskinder-Studie dargestellt. Durch eine  Reaktivierung bzw. Revitalisierung, also eine erneute Untersuchung der gleichen Stichprobe, lassen sich Forschungsfragen aus verschiedenen Wissenschaftsbereichen untersuchen. Das übergreifende Forschungsziel einer neuen Studie könnte die Identifikation von Langzeiteffekten der Kriegs- und Nachkriegskindheit auf gesundheitliche und psychologische Aspekte im höheren Alter sein. Folgende Themenbereiche und Forschungsfragen könnten für eine Nachfolgestudie von Interesse sein:  1. Seelische Gesundheit im Alter und klinische Störungen Insbesondere die Genese, Ätiologie und (neurobiologischen) Folgen von post-traumatischen Belastungsstörungen, Angststörungen und Depressionen, deren Auftretenswahrscheinlichkeit […]

4. Psychologische Ergebnisse I und II (Psy) – 4.12. Psychologischer Gesamteindruck

Der psychologische Gesamteindruck wurde für die Nachkriegskinder von 1953 bis 1961 und für die Kriegskinder von 1953 (ggfs. 1952) bis 1957 als freier Text notiert. Dieser Gesamteindruck wurde nach acht, später auch neun verschiedenen Konstrukten strukturiert und damit quantifiziert. Die Ausprägung dieser Konstrukte bei den einzelnen Kindern wurde anhand verschiedener Verhaltensbeobachtungen, Test-Resultate und Methoden ausgewertet, die im folgenden aufgelistet werden (Costa, 2005)1: Antrieb: Lehrerfragebogen, Farbe-Form-Test, Koordinationstest, Tests nach Binet, Physiognomischer Tests und Schriftanalyse Stimmung: Lehrerfragebögen, Beobachtung in der Untersuchungssituation, überwiegend qualitative Kategorisierung Anregbarkeit: Verhaltensbeobachtungen […]

4. Psychologische Ergebnisse I und II (Psy) – 4.15. Definitionen (Roloff-Terman)

Der Test „Definitionen“ nach Roloff und Terman (Roloff, 1928)1 wurde bei den Nachkriegskindern von 1955 bis 1957 durchgeführt. Bei den Kriegskindern war dies nur 1956 der Fall, teilweise jedoch darüber hinaus, d.h. bis 1957. Quelle: Foerster, S. (2013). Von den „Deutschen Nachkriegskindern“ zu einer Längsschnittstudie der Entwicklung über die Lebensspanne. Evaluation der Methodologie einer Stichprobenreaktivierung (Diplomarbeit). Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn, Anhang. Roloff, H. P. (1928). Über Eignung und Bewährung. Zeitschrift für angewandte Psychologie (Beihefte).

4. Psychologische Ergebnisse I und II (Psy) – 4.17. Allgemeinwissen (nach HA/Wechsler)

Der Test des Allgemeinwissen aus dem Wechsler-Test wurde bei den Nachkriegskindern und den Kriegskindern jeweils nur im Jahre 1957 durchgeführt. Quelle: Foerster, S. (2013). Von den „Deutschen Nachkriegskindern“ zu einer Längsschnittstudie der Entwicklung über die Lebensspanne. Evaluation der Methodologie einer Stichprobenreaktivierung (Diplomarbeit). Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn, Anhang.

Ziele der „Deutschen Nachkriegskinder“-Studie 1952-1961

„Am Ende dieses Krieges wurde immer wieder gefragt, inwieweit denn nun die deutschen Kinder durch den Krieg in ihrer Entwicklung beeinträchtigt worden sind, welche Schäden und Folgen für die Zukunft zu erwarten sind und in welchem Umfang diese Schäden und Folgen wieder ausgeglichen werden können.“1 Dieses Zitat aus dem ersten Bericht zur „Deutschen Nachkriegskinder“-Studie belegt die Grundmotivation von Thomae und seinen Kollegen, die Generation der Kriegs- und Nachkriegskinder umfangreich zu untersuchen. Die Hauptziele der Gesamtuntersuchung lauteten wie folgt:2 Gewinnung von faktischen Entwicklungsbildern Gewinnung von […]

Crowdfunding für die „Deutschen Nachkriegskinder“ mit ScienceStarter

Anmelden, Fan werden und fördern!  http://www.sciencestarter.de/deutschenachkriegskinder Vor etwa 5 Jahren bin ich am Institut für Psychologie an der Uni Bonn zum ersten Mal in Berührung mit der Studie „Deutsche Nachkriegskinder“ gekommen. Ich war noch Student und durfte als Protokollant bei einem Workshop Anfang 2009 dabei sein, als sich WissenschaftlerInnen aus ganz Deutschland trafen um das Potential für eine revitalisierte Studie auszuloten. Einen Großteil der Akten der früheren Studie aus den 50ern und 60ern gab es noch und das Thema „Kriegskindheit“ und „Nachkriegskindheit“ war in den … Crowdfunding für die „Deutschen Nachkriegskinder“ mit ScienceStarter weiterlesen

Deutsche Nachkriegskinder rev.

Thema des Blogs ist die Studie “Deutsche Nachkriegskinder”, die 1951 bis 1962 von Hans Thomas und seinen Kollegen an sechs Standorten in Deutschland durchgeführt wurde. Diese Nachkriegskinder sollen heute erneut gefunden und untersucht werden, um daraus eine Studie über die Entwicklung über die Lebenspanne zu beginnen.